Jerome Evans, Gründer und Geschäftsführer der firstcolo GmbH, zu den wirtschaftlichen Auswirkungen von Colocation-Rechenzentren in Deutschland:
„Datacenter sind ein unverzichtbares Element der digitalen Transformation, da sie das Fundament bilden, auf dem moderne Unternehmensstrukturen aufbauen. Als sogenannte unsichtbare Kraftwerke treiben sie die vernetzte Welt voran, indem sie kontinuierlich Informationen verarbeiten, speichern und übertragen. Doch angesichts der rasanten technologischen Entwicklungen und des exponentiellen Datenwachstums müssen Datacenter flexibel, skalierbar und sicher sein. Die Anforderungen an Speicherkapazität, Rechenleistung und Datenübertragungsraten steigen stetig, und moderne Zentren müssen in der Lage sein, ihnen gerecht zu werden.
Jobmotor mit hohem wirtschaftlichem Potenzial
Der Sektor verzeichnet ein dynamisches Wachstum und leistet dadurch einen wichtigen Beitrag zur deutschen Wirtschaft. Es lässt sich prognostizieren, dass der ökonomische Beitrag dieser Branche zum Bruttoinlandsprodukt bis zum Jahr 2029 auf 23 Milliarden Euro anwachsen wird. Darüber hinaus fördert er die Schaffung von ungefähr 65.000 Stellen in diesem Bereich und tätigt beachtliche Investitionen, die der lokalen Wirtschaft zugutekommen.[1]
Vorreiter für Nachhaltigkeit in der IT-Branche
Auch die Nachhaltigkeit gilt als zentrales Thema in der IT-Branche, denn Rechenzentren verbrauchen viel Energie und diese gilt es so effizient wie möglich zu nutzen. Green IT und energieeffizienten Kühlsystemen kommt deshalb eine große Bedeutung bei. Durch den Einsatz von umweltfreundlichen Technologien und Kältemitteln wie R32 lässt sich beispielsweise der Energieverbrauch drastisch reduzieren und gleichzeitig der ökologische Fußabdruck minimieren. Unternehmen, die in Green IT investieren, profitieren somit nicht nur von Kosteneinsparungen, sondern auch von einem verbesserten Unternehmensimage. So nimmt die Branche eine Vorreiterrolle bei der Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen ein. Bereits heute stammen 88 Prozent des von Colocation-Rechenzentren verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Quellen, was die Bemühungen der Datacenter um Nachhaltigkeit in der Technologiebranche unterstreicht.[2]
Taktgeber für den Ausbau erneuerbarer Energien
Viele Colocation-Unternehmen beziehen bereits Strom über ein oder mehrere Power Purchase Agreements (PPA). Durch eine solche Vereinbarung verpflichtet sich der Abnehmer über einen längeren Zeitraum, Strom direkt von einem erneuerbaren Energieprojekt zu beziehen. Im Gegenzug profitiert er von einem reduzierten Preis. Durch PPAs engagiert sich die Branche stark für den Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland – denn viele dieser Investitionen wären ohne die finanzielle Absicherung durch PPAs nicht realisierbar.
Abwärmenutzung mit Zukunftspotenzial
Durch die intelligente Nutzung der Abwärme tragen Rechenzentren zu einer signifikanten Reduktion des CO₂-Ausstoßes bei und steigern gleichzeitig die Effizienz der Energieverwendung. Dies erweist sich als ein wesentlicher Schritt, um den Zielen des Pariser Klimaschutzübereinkommens näher zu kommen und die Vision einer klimaneutralen Zukunft Realität werden zu lassen. Allerdings leistet grüne Abwärme aus Rechenzentren schon jetzt einen entscheidenden Beitrag für die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung.“