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Forschende der Universität Göttingen an zwei neuen Zukunftslaboren beteiligt

Wie wirkt sich der Klimawandel auf das Ökosystem Wald aus und wie kann der Wald klimagerecht entwickelt werden? Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Göttingen werden in zwei Zukunftslaboren am Zentrum Klimaforschung Niedersachsen forschen: Im Zukunftslabor „FoResLab – Future Lab towards Forests Resilient to Climate Change“ unter der Leitung der Universität Göttingen wird ein inter- und transdisziplinäres Team der Frage nachgehen, wie wir Wälder resilient gegenüber Klimaveränderungen machen können. Zwei weitere Arbeitsgruppen der Universität sind zudem am Zukunftslabor „DIVERSA“ unter der Leitung der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt Göttingen beteiligt. Das Land Niedersachsen fördert beide Verbünde mit jeweils bis zu fünf Millionen Euro für die Dauer von sechs Jahren.

Wälder erbringen wesentliche Ökosystemdienstleistungen für die Gesellschaft. Der Klimawandel stellt eine Herausforderung für die Art und Weise dar, wie Wälder in Mitteleuropa heute und in Zukunft bewirtschaftet werden. „Die Förderung von FoResLab bietet uns eine einmalige Möglichkeit, im Austausch von Wissenschaft und Praxis zu erforschen, wie Wälder resilienter gegenüber Klimawandel gemacht werden können“, sagt Projektleiter Prof. Dr. Alexander Knohl von der Abteilung Bioklimatologie der Universität Göttingen. Geplant ist, Ökosystemfunktionen und -dienstleistungen in sechs Wäldern mit Echtzeit-Sensorik experimentell zu untersuchen und aus den Daten Indikatoren für die Resilienz abzuleiten. Zudem sollen „Digitale Zwillinge“ entwickelt werden, mit denen Bewirtschaftungsoptionen für reale Wälder in einer digitalen Umgebung erkundet werden können, sowie ein Online-Monitoring zum Wasserstress von Wäldern etabliert werden. Das Verbundprojekt will zudem verschiedene Interessengruppen einbinden und Erkenntnisse der Öffentlichkeit präsentieren. „FoResLab“ vereint die Expertise aus Wissenschaft und Forschung, von einem internationalen Partner sowie fünf Partnern aus der Praxis.

Im Zukunftslabor „DIVERSA“ wird ein interdisziplinäres Team die Resilienz deutscher Wälder gegenüber Stressfaktoren wie zum Beispiel Trockenheit oder Hitze erforschen. Die Ergebnisse sollen es ermöglichen, bestehende Instrumente für Monitoring, Entscheidungsunterstützung und Management der niedersächsischen Wälder weiterzuentwickeln. Das Teilprojekt mit zwei Göttinger Forschern widmet sich der Rolle von Insekten für die Stabilität von Wäldern. „Durch den Klimawandel häufen sich Störungen wie Stürme oder Borkenkäferausbrüche, die nicht nur die Waldstruktur sondern auch die Zusammensetzung von Artengemeinschaften verändern“, sagt Prof. Dr. Andreas Schuldt von der Abteilung Waldnaturschutz. „Die Auswirkung auf Ökosystemprozesse wie die Regulation von Forstschädlingen oder die Stabilität von Nahrungsnetzen ist bisher wenig verstanden.“ Erkenntnisse aus Geländeexperimenten sollen auf ganz Niedersachsen hochskaliert werden: „Wir wollen große Datenmengen aus Citizen-Science-Projekten und bestehenden behördlichen Datenbanken zusammenführen, um räumliche Schwerpunkte aktueller und zukünftiger Biodiversitätsänderungen vorherzusagen“, ergänzt Prof. Dr. Johannes Kamp von der Abteilung Naturschutzbiologie an der Fakultät für Biologie und Psychologie. Durch die Zusammenarbeit mit Praxispartnern sollen die wissenschaftlichen Ergebnisse in die Forst- und Naturschutzplanung einfließen.
www.uni-goettingen.de

 


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