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Welche Faktoren sind entscheidend? Teil 2: Kreislaufwirtschaft und Design

Von Jan Martijn, Produktmanagement Bodenreinigung Nilfisk GmbH

In der Reinigungsbranche wird der Ruf nach nachhaltigen Konzepten immer lauter. Die neue Expertenserie von Nilfisk beschäftigt sich deshalb mit den wichtigsten Stellschrauben, um das neue ökologische Bewusstsein in die täglichen Abläufe von Dienstleistern und internen Service-Mannschaften zu integrieren. Der aktuelle zweite Teil der Nilfisk Expertenserie konzentriert sich auf die wichtige Symbiose von Kreislaufwirtschaft und Produktlebensdauer.

Emissionsreduzierung und Langlebigkeit müssen Hand in Hand gehen
Bei der Berechnung der Scope-3-Emissionen gibt es auch Aspekte, die kritisch zu hinterfragen sind. Die unabhängige, globale Science Based Target initiative (SBTi), der sich auch Nilfisk angeschlossen hat, bezieht sich bei den Emissionen aus der Produktnutzung etwa auf den CO2-Ausstoß über den gesamten Lebenszyklus. Ein Gerät, das fünfzehn Jahre lang hält, wird hier unweigerlich einen höheren Wert aufweisen als eines, das nach fünf Jahren kaputt geht und entsorgt wird. In der derzeitigen Form kann diese Berechnungsgrundlage Unternehmen also davon abhalten, Produkte mit höherer Lebensdauer herzustellen, obwohl das offensichtlich nachhaltiger wäre. Aufgrund des großen Renommees der SBTi – unter anderem wird diese vom World Wide Fund for Nature (WWF) und dem World Resources Institute unterstützt – und ihrer rasant wachsenden Popularität, besteht die Gefahr, dass sich fehlgeleitete Nachhaltigkeitsmaßnahmen durchsetzen.

Erfolgsfaktor Kreislaufwirtschaft für optimale Langlebigkeit
Eine nuanciertere Betrachtung der Scope-3-Emissionen aus der Produktnutzung ist somit entscheidend. Insbesondere die Langlebigkeit muss angemessen anerkannt werden, um andere Nachhaltigkeitsziele nicht zu untergraben. Kreislaufwirtschaftsinitiativen wie Rücknahme- und Reparaturprogramme, die den Ressourcenverbrauch massiv reduzieren, sind hier beispielsweise hervorzuheben. In Aufbereitungszentren von Herstellern mit hohem Nachhaltigkeits-Engagement werden gebrauchte Maschinen in ihre Bestandteile zerlegt und bewertet. Nicht aufbereitbare Bauteile werden durch spezialisierte regionale Partner recycelt (z. B. Batterien, Kunststoffe, Metall), während aufbereitbare Komponenten durch zirkuläre Reindustrialisierungsprozesse wie Schleifen, Entlacken, Galvanisieren usw. in einen zweiten Lebenskreislauf fliesen. Am Ende des Refurbishings werden die Altgeräte wieder zusammengebaut, getestet und für einen weiteren Einsatzzyklus ausgeliefert – zu einem attraktiven Preisniveau samt Garantie. Der Effekt: Durch die Verlängerung der Lebensdauer eines Produkts werden bei der Aufbereitung weniger Ressourcen für die Herstellung neuer Produkte benötigt, was zur Einsparung von Rohstoffen und Energie sowie zur Reduzierung von Abfällen, einschließlich gefährlicher Abfälle, beiträgt. Im Rahmen der Kreislaufstrategie von Nilfisk sind auch Leasing- und Mietprogramme von entscheidender Bedeutung, da das Eigentum an den Maschinen bei Nilfisk verbleibt und somit die optimale Transparenz über den Lebenszyklus sowie der recycelten Materialströme möglich ist. Darüber hinaus hat sich Nilfisk in diesem Jahr einem Multi-Stakeholder-Kooperationsprojekt angeschlossen, dessen Ziel es ist, Erkenntnisse über die Recyclingfähigkeit von Nilfisk-Produkten zu gewinnen und entsprechende Designrichtlinien zu entwickeln.

Es beginnt beim Design
Der Einsatz von Rohstoffen aus der Kreislaufwirtschaft sowie das Absenken der Treibhausgas-Emissionen aus der eigenen Wertschöpfung sind wichtige Stellschrauben wirksamer Nachhaltigkeitsstrategien. Die Wurzel aller Scope-3-Bemühungen, wenn es um die verkauften Produkte im Einsatz geht, liegt jedoch im Produktentwicklungsprozess. Moderne Plattformkonzepte, wie sie in vielen Branchen auf dem Vormarsch sind, können in Sachen R&D-Effizienz und Nachhaltigkeit eine entscheidende Grundlage sein: Entgegen anderer marktüblicher Entwicklungskonzepte versorgt ein modularer Technologieansatz jede Maschinenplattform mit neuen, nachhaltig entwickelten Komponenten und Nachhaltigkeit fördernden Funktionen – und das mit einer sehr schnellen Time-to-Market. Das bedeutet: Energie- und ressourceneffiziente Komponenten werden nicht für einzelne Maschinenfamilien „jedes Mal neu erfunden“, sondern stehen einer breiten Zielgruppe mit unterschiedlichsten Einsatzkonzepten gebündelt zur Verfügung. In der Folge senken sich Komplexität, Materialbedarf und Kosten in den Entwicklungsprozessen ab, während die Marktverfügbarkeit zunimmt. Dank reduzierter Komponentenvielfalt lassen sich die modular aufgebauten Lösungen außerdem einfacher warten und reparieren. Der Bedarf an Lagerfläche für Produktkomponenten sowie Ersatz- und Verschleißteilen sinkt sowohl auf Seiten der Hersteller als auch auf Seiten der Kunden.

Die Vorteile des Plattformansatzes macht sich auch Nilfisk zu Nutze. Damit die angestrebte Senkung der Emissionen um 48 Prozent bis 2030 mit dem Anspruch nach langlebigen Geräten Hand in Hand geht, setzt Nilfisk ein ambitioniertes Maßnahmenpaket um. So müssen sämtliche neuen Produktplattformen eine Energieeffizienzverbesserung von 25 Prozent im Vergleich zur alten Plattform aufweisen. Gleichzeitig konzentriert sich der Reinigungsgerätehersteller auf modulare Geräte mit langer Lebensdauer. Wenn Reparaturen erforderlich sind oder neue Technologien zu effizienteren, nachhaltigeren Versionen einzelner Module führen, können die betreffenden Baugruppen leichter ausgetauscht werden.
www.nilfisk.com

 


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