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In der Privat-Raumkapsel sitzen und aus dem Armreif Radio hören? Das ist der Stoff, aus dem Innovationen gemacht sind – genauer gesagt Kunststoff. Für alle, die Kunststoff aus einer neuen Perspektive kennenlernen möchten, lohnt sich ein Ausflug ins Vitra Design Museum in Weil am Rhein. Noch bis 4. September 2022 findet dort die Ausstellung „Plastik. Die Welt neu denken“ statt. Sie beschäftigt sich mit der Geschichte, Gegenwart und Zukunft des kontroversen Materials – von der Entstehung über den schnellen Aufstieg der Kunststoffe im 20. Jahrhundert und ihre Folgen für die Umwelt bis hin zu Lösungen für einen nachhaltigeren Umgang mit Kunststoff.

Reise durch die Kunst(-stoff-)geschichte

Sportschuhe, Möbel, Raumfahrt: Lange symbolisierten Kunststoffe unbeschwerten Konsum, revolutionäre Neuerungen und neuartige Produkte. Besucher:innen begeben sich in der Ausstellung auf eine Reise durch die Geschichte des Kunststoffs. Dabei lernen sie auch die ersten, noch auf pflanzlichen und tierischen Rohstoffen basierenden Kunststoffe aus der Mitte des 19. Jahrhunderts kennen. Sie erfahren nicht nur etwas über den ersten vollsynthetischen Kunststoff von 1907 und die rasante industrielle Entwicklung des Wertstoffs im 20. Jahrhundert, sondern erleben auch die heutige Allgegenwart von Kunststoffen weltweit.

Die ausgestellten Kunstobjekte stammen aus der frühen Moderne oder der Pop-Ära. Zu aktuellen Innovationen gehören auch Initiativen zur Säuberung der Ozeane oder Konzepte zum Recycling. Ähnlich wie in der Anfangszeit der Kunststoffe arbeiten etliche Forscher:innen und Designer:innen heute an und mit „Bioplastik“ aus nachwachsenden Rohstoffen. Dazu zählen auch Algen oder Pilze.
Konstruktive Auseinandersetzung

Als widerstandsfähiges, schützendes und trotzdem leichtes Material hat Kunststoff viele Vorteile. Die Ausstellung setzt sich jedoch auch mit den Folgen des „Kunststoff-Booms“ – dem achtlos weggeworfenen Verpackungsmüll, dem Mikroplastik und den endlichen Rohstoffressourcen sowie den ökologischen Konsequenzen auseinander. Dabei regt die Ausstellung mit konstruktiven Fragen zu sachlichen Debatten an:

Wie können wir die weltweite Krise in Sachen Kunststoffabfall bewältigen?
Wo ist Kunststoff essenziell und wo kann er reduziert werden?
Wie können wir Kunststoffe zukünftig intelligenter und nachhaltiger nutzen?

Design for Recycling
Nicht nur für die Kunst ist Design grundlegend: Beim „Design for Recycling“, dem Eco Design, geht es um das ideale Produktdesign. Die Kunststoffindustrie verbessert so die Recyclingfähigkeit von Verpackungen mit optimierten Produktionsprozessen, intelligenter Nutzung und optimaler Verwertung immer weiter. Der Schutz der Ware und die Nachhaltigkeit der Verpackung sind dabei gleichgestellt: Es wird so viel Verpackung wie nötig und so wenig wie möglich verwendet – eine echte Kunst.
Dem wichtigen Recycling ist innerhalb der Ausstellung ein eigener Bereich gewidmet. Besucher:innen erleben dort Recyclingkreisläufe mittels interaktiver Elemente hautnah und erfahren, dass recycelter Kunststoff ein wertvoller Rohstoff voll neuer Verwendungsmöglichkeiten ist.
Macht Euch selbst ein Bild!
Die Ausstellung setzt sich kritisch aber sachlich und kreativ mit Kunststoffen auseinander. Sie zeigt deren Notwendigkeit und Vorteile, aber auch Herausforderungen auf. Vor allem aber veranschaulicht sie die Entwicklung und Verwendung von Kunststoffen sowie die komplexen Zusammenhänge bei der Lösung des „Kunststoffproblems“. Wer an den kommenden Wochenenden oder in den verbleibenden Sommerferien nach Aktivitäten sucht, findet in der Ausstellung ein spannendes und nachhaltig interessantes Ausflugsziel.
www.kunststoffverpackungen.de

 


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