Seit 2009 findet jährlich am 8. Juni der World Ocean Day statt. Ziel dieses Aktionstages ist es, auf die Verschmutzung der Weltmeere aufmerksam zu machen. Der UN-Welttag steht dieses Jahr unter dem Motto: „The Ocean: Life & Livelihoods“. Zahlreiche Unternehmen, Verbände und Organisationen aus der Kunststoffindustrie engagieren sich auf lokaler, nationaler und globaler Ebene. Am World Ocean Day lohnt sich der Blick auf die globale Ebene.
Gewusst? Die Ozeane produzieren 50 Prozent unseres Sauerstoffs und absorbieren 30 Prozent des von uns produzierten Kohlenstoffdioxids.
Es geht nur gemeinsam
Angesichts der großen Bedeutung der Ozeane für die Menschheit stellt die Meeresverschmutzung eine immense Bedrohung für das Klima und unseren Planeten dar. Es gilt, sie mit allen verfügbaren Mitteln zu bekämpfen.
Aber warum gelangen jährlich noch immer zwischen 4,8 und 12,7 Mio. Tonnen Kunststoff, so die aktuellen Schätzungen, unkontrolliert ins Meer? Fehlende Infrastruktur für Abfallerfassung und Verwertung ist eine der Hauptursachen.
So stammt der weitaus größte Teil der Abfälle aus zehn Flüssen in Asien und Afrika. Aber auch insbesondere das achtlose Wegwerfen von Abfällen an Land und ins Meer tragen massiv zur Verschmutzung bei.
Weder Industrie noch Politik oder einzelne Personen können diese Herausforderung im Alleingang bewältigen. Wir alle sind gefordert. Der Kampf gegen die Verschmutzung der Meere ist eine globale Aufgabe, der sich auch die Kunststoffindustrie stellen muss – und bereits stellt.
Eine globale Deklaration gegen Meeresverschmutzung
Eine bedeutende Initiative ist die Global Plastic Alliance (GPA). Im Zuge der 5. Internationalen Meeresschutzkonferenz (5IMDC) auf Hawaii verpflichteten sich Verbände der Kunststoffindustrie zum Handeln, indem sie die Erklärung der Global Plastics Associations for Solutions on Marine Litter ins Leben riefen, auch bekannt als die “Global Declaration”.
Auf Worte folgen Taten
Mittlerweile engagieren sich 80 Kunststoffverbände aus insgesamt 43 Ländern bei der Alliance. Rund 400 internationale Aktivitäten wurden im Jahr 2020 von der Global Plastics Alliance zum Meeres- und Gewässerschutz angestoßen, laufen seit längerem oder sind bereits abgeschlossen. So unterstützt und initiiert die Alliance eine Vielfalt an Projekten in Richtung Bildung, Forschung, öffentliche Politik, Best-Practice-Austausch, Kunststoff-Recycling und Null-Granulat-Verlust.
Das Engagement der Global Plastic Alliance gegen die Meeresverschmutzung wird seit 2019 von der Alliance to End Plastic Waste flankiert. Zahlreiche Initiativen unter Beteiligung der Kunststoffbranche setzen sich für weniger Plastik in der Umwelt ein. Darunter 80 bedeutende globale Unternehmen aus den Bereichen Chemie, Kunststoffe, Konsumgüter und Entsorgung, Projektpartner und Verbündete.
Wissen vermitteln, Lösungen finden
Ein besonderes Anliegen der Alliance ist es, das unkontrollierte Entsorgen von Kunststoffen zu stoppen. 1,5 Milliarden Dollar sollen deswegen hauptsächlich in Projekte in Afrika und Südostasien investiert werden. Dort will die Allianz Städten und Regierungen helfen, Abfall besser zu erfassen, zu sortieren und zu entsorgen. Neben konkreten Säuberungsmaßnahmen ist die Aufklärung der Bevölkerung ein wichtiger Baustein.
14 Projekte in 14 Städten in sechs Ländern in Südostasien, Indien und Afrika initiierte die Allianz allein 2020. Zudem stehen im Rahmen von 55 mitgliedergeführten Projekten 400 Millionen US-Dollar zur Verfügung, die dazu beitragen, Lösungen zur Abschaffung von Plastikmüll in der Umwelt zu finden.
Ein Beispiel für ein erfolgreiches Projekt ist STOP (Stop Oceans Plastics) in Jembrana Nordwest-Bali, Indonesien. Dort wurde ein vollständiges Recycling-System installiert, welche die Entsorgung fester Abfälle gewährleistet. Ziel es ist, 20.000 Tonnen Abfall pro Jahr richtig zu entsorgen. Das Recycling-System schafft zusätzlich feste und neue Arbeitsplätze.
Eine klare Vision
"Wir verfolgen das Ziel, innerhalb eines Zeitraums von fünf Jahren über 100 risikobehaftete Städte weltweit von mehreren Millionen Tonnen Plastikmüll zu befreien. Wir wollen die Lebensbedingungen für Millionen Menschen verbessern und zu einer Kreislaufwirtschaft beitragen. Die Allianz beweist, auf welche Weise erfolgreiche Plastikmüll-Management-Lösungen Kapital freisetzen können, um das Tempo dieses Vorhabens zu skalieren und zu beschleunigen”, sagt Jacob Duer, Präsident und CEO der Alliance to end Plasic Waste.
Meeresverschmutzung – Es ist nicht nur der Plastikmüll...
Auch ein nicht unerheblicher Anteil von Granulaten, trägt zur Verschmutzung der Meere bei. Pellets und auch Pulver und Flocken sind verschiedene Arten von Rohstoffen, die zu Kunststoffprodukten verarbeitet werden, typischerweise sind sie ein bis drei Millimeter groß. Sie gelangen im Zusammenhang mit Produktion, Vertrieb, Lagerung, Transport und Verwendung in die Umwelt.
Deswegen hat der Verband der Chemischen Industrie e.V. im August 2013 das Praxis-Projekt „Null Pelletverlust“ im Rahmen der Responsible-Care-Initiative gestartet. Ziel ist es, für einen verantwortungsvollen Umgang aller Beteiligten mit Kunststoff-Granulat zu sorgen.
Der Weg ist noch lang. Die Beispiele zeigen jedoch, dass die Kunststoffindustrie verstanden hat und aktiv handelt. Mit einer Vielfalt an Initiativen und Projekten trägt sie dazu bei, unsere Meere zu schützen.
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